Die Arbeiten von Christian Engelmann bestechen zuerst oftmals durch ihren technischen Funktionalismus. Bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass sich die Objekte oft selbst
ad absurdum führen.
Stühle die sich bewegen, auf denen man aber nicht ruhen kann, Parkbänke die rücksichtslos abwerfen, Räume in denen man rennen muss um nicht zu stürzen.
Oft ist der Künstler sein eigenes Opfer, immer der erste, der durch Selbstversuche die Wirkung seiner Arbeit testet, um sie dann der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
In der Öffentlichkeit entsteht dann auch gezielt die Auseinandersetzung mit sozial- und zeitkritischen Aspekten.
Die Arbeit "max. 1 Minute" ist eine interaktive Parkbank, die jeden Ruhesuchenden nach exakt einer Minute sanft aber bestimmt abwirft.
Der "Leierkasten", eine übergroße von einem E-Motor angetriebene Holzkiste dreht sich mit gleich bleibender Geschwindigkeit permanent fort. Beim Betreten der Arbeit wird man gezwungen sich diesem Rhythmus anzupassen. Man muss rennen, um nicht zu stürzen.
Das Video "7. Stock" zeigt einen Paternoster, in dem sich eine Person bei jeder Auf- bzw. Abwärtsbewegung um ein Kleidungsstück entledigt. Am Ende ist die Person nackt, bloßgestellt für die Kunst, was ironischerweise mit der Abwärtsbewegung des Aufzugs endet. |